Gründungszentrum | FH Aachen

 zurück

HALO Technologies – Forschung und Entwicklung in der Schwerelosigkeit

Die vier Gründer des Startups HALO Technologies arbeiteten bereits während ihrer Zeit am Fachbereichs 6 „Luft- und Raumfahrttechnik“ in verschiedensten Studierendenprojekten wie ICEMOLE, Marsmole und Enceladus Explorer zusammen. Nach Ende ihres Studiums trennten sich ihre Wege jedoch kurzzeitig.

Clemens Espe, Gero Francke und Marco Feldmann gründeten die Firma GSI, während es Mark Görög zum DLR Institut für Luft und Raumfahrtmedizin in Köln verschlug, wo er Hardware für Forschung unter Mikro- und Hypergravitationsbedingungen entwickelte. Dort kam ihm dann auch die Idee für eine neue Plattform für die Forschung und Entwicklung in der Schwerelosigkeit, womit er sich an seine ehemaligen Kommilitonen wandte.

Erneut vereint und begeistert von der Idee bewarben sich die vier 2021 für das ESA Sparkfunding und erhielten es. Gegen Ende des Projekts kamen sie zu dem Entschluss, dass ihr Vorhaben umsetzbar ist und sie es weiterverfolgen möchten, woraufhin sie sich 2022 für das ESA Business Incubation Center in NRW bewarben und letztendlich auch ausgewählt wurden.

Was bedeutet das konkret?

Unter dem Namen „HALO Technologies“ (HALO steht für High Altitude Lowgravity Operations) entwickeln die vier derzeit eine neue, erdgebundene Mikrogravitationsplattform für die Forschung und Entwicklung, aber auch für die Qualifizierung von Raumfahrtkomponenten in der Schwerelosigkeit. 

Das System funktioniert dabei wie folgt: Sie lassen eine Aerodynamische Kapsel in Höhen bis zu 40 km aufsteigen (Startosphärenballon). Dort werfen sie die Kapsel ab, wodurch im Inneren Schwerelosigkeit herrscht. Mit steigender Geschwindigkeit und Luftdichte zünden sie einen Antrieb, der weiter in Richtung Erde beschleunigt und so den entstehenden Luftwiderstand kompensiert. Dadurch wird eine Verlängerung der Mikrogravitationsphase auf bis zu 60 Sekunden erreicht. Parabelflüge erzeugen am Stück etwa 22 Sekunden und der Fallturm – beim normalen Drop – 4,5 Sekunden.

Die Plattform soll das Portfolio der bereits existierenden Plattformen ergänzen und durch ihre Vorteile fester Bestandteil werden, sodass Forscher:innen und Entwickler:innen neuer Technologien/Produkte mehr Flexibilität bei der Experimentauslegung erhalten. Außerdem erwarten sie, dass ihr Angebot im Vergleich zu anderen wesentlich günstiger und Wartezeiten für Interessierte deutlich geringer sein werden.

Nebenbei entwickeln sie Experimenthardware für andere Plattformen und beraten bei der Auswahl und Auslegung von Hardware für den Einsatz in Schwerelosigkeit.

Wie geht es weiter?

Die portugiesische Raumfahrtagentur und der Präsident der Azoren gaben HALO ihre Zusage, vom neuen Spaceport auf den Azoren operieren zu können. Zusätzlich sind sie in Gesprächen, um ihr System als Reallabor in Deutschland anbieten zu können. Als mögliche weitere Standorte bieten sich Norwegen, Schweden, Großbritannien und die USA an, da es dort ebenfalls Spaceports gibt.

Bis die Plattform jedoch rentabel ist dauert es noch etwa zwei bis drei Jahre. Bis dahin sind die vier Gründer auf der Suche nach Investor:innen und Fördertöpfen, um feste Mitarbeiter:innen einstellen zu können.

HALO möchte sein Team weiter ausbauen und sucht hierfür nach motivierten Studierenden. Falls ihr in dem Bereich tätig seid oder sein möchtet, und euer Interesse geweckt ist, meldet euch bei .