Die Mission
Die Idee für das Startup entstand vor etwa vier Jahren in den eigenen vier Wänden von Tim Zastrow und Pia Scholz. Frustriert über die anspruchsvolle Pflege ihres Aquariums und das Risiko, dass trotz aller Bemühungen den Fischen und Korallen keine stabilen und sicheren Lebensbedingungen geboten werden können, vereinten die Kommunikations- und Produktdesignerin und der Maschinenbauer ihre Kenntnisse. Ihr Ziel war es, den Pflegeprozess von Meerwasseraquarien zu automatisieren und somit zu vereinfachen, um weitere Verluste von Beckenbewohnern zu vermeiden.
Der Weg zur marktreifen Gründungsidee
Nach Absprache mit Tierpflegern und Händlern sahen die beiden jungen Unternehmer:innen den Bedarf in der Branche und beschlossen, aus der Idee ein Startup zu gründen. Während ihrer Teilnahme am hochschulübergreifenden TRACE-Programm lernten sie Michael Stolz kennen, den sie für die Softwareentwicklung ihrer App als drittes Musketier ins Boot holten.
Im Team entwickelten sie ein smartes Aquarium, beginnend mit einem Messgerät zur Analyse der Wasserqualität von Meerwasseraquarien. Dabei werden die fünf wichtigsten Parameter Kalzium, Magnesium, Phosphat, Nitrat und die Alkalinität automatisiert gemessen und die Ergebnisse werden an eine App – den Assistenten – gesendet und dort verarbeitet. Der Assistent unterstützt den Aquarianer bei der Pflege seines Aquariums, indem er neben der reinen Visualisierung der Messergebnisse mit der Zeit, zunehmenden Nutzerdaten und eingebundenem Expertenwissen immer mehr über das Becken des Kunden lernt. Er kann ihm dann zur Lösung von Problemen – beispielsweise eine Koralle bleicht aus – mögliche Maßnahmen nennen und diese auch selbstständig durchführen.
Im Jahr 2020 wagten sie dann den nächsten großen Schritt: die Bewerbung für das EXIST Gründerstipendium, das sie letztendlich auch erhielten. Seit Mai 2021 arbeiten die begeisterten Aquarianer an der Umsetzung ihrer Idee in einen Prototyp. Einen ersten Pilotkunden und Partner fanden sie im Frankfurter Zoo, der ihr Produkt für sie testet und wertvolles Feedback liefert.
Weitere Erfolge feierte das Startup, als es beim Businessplan-Wettbewerb „Digitale Innovationen“ ausgezeichnet und ihm im März diesen Jahres durch die Fachjury des NRW.Gründerstipendiums eine Förderempfehlung ausgesprochen wurde. Außerdem gewannen sie beim Science4Life Venture Cup Businessplan-Wettbewerb in der Konzeptphase.
Neben Korallenwächter – als erste Marke im Bereich der Wasseranalyse – gründeten die drei Ende des letzten Jahres die Kowalytics UG. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, die Beratung und der Vertrieb von Software und Hardware in den Bereichen Aquaristik, Wasseranalyse sowie branchen-verwandten Anwendungen.
Die Zukunft der „Korallenwächter“
Zurzeit gehören Tierpfleger in Zoos und Schauaquarien, Korallenzüchter, Forschungseinrichtungen und Fachhändler im Bereich der Meerwasseraquaristik zu den Zielgruppen des Startups. Nach eigenen Angaben können sich die drei Jungunternehmer:innnen zukünftig aber auch vorstellen, ihr Geschäftsfeld auf andere Branchen wie beispielsweise Aquaponic, Smart Building oder landwirtschaftliche Wasseranalyse zu erweitern. Des Weiteren sind sie momentan auf der Suche nach Business Angels, die ihr Projekt spannend finden und möglicherweise Expertise aus den Bereichen der Startup-Gründung, Logistik oder Produktentwicklung mitbringen.