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FlyCycle – Die Erfolgsgeschichte von Larven, Klärschlamm und einer bahnbrechenden Idee

Es begann mit einem Spaziergang im Wald und einer ungewöhnlichen Beobachtung: Mohammad Baghshomali, ein engagierter Chemie-Student, bemerkte Insekten, die Pilze fraßen. Dieser Moment inspirierte ihn zu einer Vision: Warum nicht die Kraft von Insekten nutzen, um Abfälle sinnvoll zu verwerten? Was als akademische Neugierde begann, entwickelte sich – unterstützt von seinem Professor Dr. Jürgen Pettrak – zu einer innovativen Geschäftsidee, die heute unter dem Namen FlyCycle bekannt ist.

Die Geburtsstunde von FlyCycle

Baghshomali begann mit Experimenten an Mehlwürmern, stellte jedoch bald fest, dass sie nicht effizient genug waren. Gemeinsam mit Pettrak, der früher Prokurist bei einer Kläranlagenfirma war, stieg er auf die Larven der schwarzen Soldatenfliege um. Diese erwiesen sich als wahre “Recycling-Wunder”: Sie können große Mengen organischer Abfälle in Rekordzeit verstoffwechseln.

Ein besonderer Durchbruch war die Idee, Klärschlamm als Futter für die Larven einzusetzen. Klärschlamm ist einer der teuersten Abfälle, dessen Entsorgung häufig durch teure Verbrennung erfolgt. Die Tests im Labor zeigten, dass die Larven den Schlamm nicht nur um bis zu 50 % reduzieren können, sondern dabei auch wertvolle Nebenprodukte liefern: Proteine, die weiterverarbeitet werden können, und Chitin, ein Rohstoff für medizinische Produkte wie Wundauflagen.

Von der Garage zum Startup

Die FlyCycle-Reise war von kreativen Experimenten und pragmatischen Lösungen geprägt. Erste Forschungen fanden in einer Garage statt, doch die Vision reichte weit über das Labor hinaus. Mit einem mobilen System – einem umgebauten Seecontainer – will das Team künftig von Kläranlage zu Kläranlage fahren, um die Methode zu demonstrieren. Ein solches System könnte nicht nur die Abfallmenge halbieren, sondern auch enorme Kosten einsparen: Allein in Jülich könnten jährlich rund 250.000 Euro durch die Larven eingespart werden.

Hürden und Meilensteine

Der Weg von der Idee zur Umsetzung war jedoch kein leichter. Baghshomali stammt aus dem Iran und musste als ausländischer Student bürokratische Hürden überwinden, um überhaupt ein Unternehmen gründen zu dürfen. Doch mit Beharrlichkeit und Unterstützung durch Programme wie das Gründungsstipendium.NRW meisterte das Team diese Herausforderungen. FlyCycle steht nun kurz vor der Eröffnung einer haftungsbeschränkten Unternehmensgesellschaft (UG) und plant, das Verfahren in größerem Maßstab zu testen.

Eine Vision für die Zukunft

Die Ziele von FlyCycle sind ambitioniert: Das Unternehmen möchte den Großteil der organischen Abfälle in Deutschland nachhaltig verwerten. Besonders die neuen Regelungen zur Klärschlammverordnung, die den Einsatz als Dünger einschränken, bieten große Chancen für diese innovative Technologie. FlyCycle sieht sich als Antwort auf drängende ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen und will zeigen, dass Abfall nicht nur entsorgt, sondern auch wertvoll genutzt werden kann.

Bleibt auf dem Laufenden

Dieses Startup hat mit einer genialen Idee, harter Arbeit und einem engagierten Team den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft gelegt. FlyCycle lädt alle Interessierten dazu ein, ihre Fortschritte auf LinkedIn zu verfolgen.